Mittwoch, 23. März 2016

Random Bullets

20'000 Klicks auf dem Blog, zehn abgestreifte Kilos und der siebte Hochzeitstag vor der Tür... Wenn das kein Grund zum Feiern ist! 

Wie ein schlechter Film fühlt sich jedoch der Rückblick auf die vergangenen Wochen an. Max verbringt die Skiferien irgendwo zwischen 39.5 und 40 Grad Fieber auf dem Sofa, verliert Appetit und Körpergewicht und ist unendlich traurig, dass er heuer nicht mit Grossvater und Papi die Piste unsicher machen kann. Dieser pendelt täglich zwischen daheim und West- oder Innerschweiz, während er abzuwägen versucht, ob ein Jobwechsel ins nahe Ausland Karrierechancen und die Work-Life-Balance verbessert.  
Und ich brenne - nicht ohne einen letzten Blick zurück - endlich und unwiderruflich eine morsche und marode Brücke ab. Viel Grübelei bleibt. Loslassen, um herauszufinden was hält. 

Der Wild'sche Zyklus wiederholt sich so zuverlässig wie der Osterhasenverkauf im Februar. Kaum erscheinen die ersten Frühjahrsboten, tropfen bei uns die Nasen und rasseln die Brustkörbe. Nun zeigt das Thermometer drinnen wie draussen wieder gnädige Temperaturen, die zerknüllten Kleenex unter dem Bett werden weniger, und die allgemeine Laune steigert sich merklich.



Letzten Sonntag weihen wir die Terrasse bei den Schwiegereltern ein und geniessen das erste Frischluftzvieri von diesem Jahr. Auch wenn die Sonne bereits kraftvoll scheint, das fiese Lüftchen lässt uns nicht vergessen, dass erst März ist. Pünktlich zum Znacht sind die Stühle und das Tischtuch wieder gefaltet und weggeräumt. Da geht noch was!


Die Buben sind schmal geworden. Aber wie immer nach einer Kinderkrankheit haben wir den Eindruck, dass intern die Post abging. Beide haben einen gewaltigen Schub nach vorne gemacht. Cedric quatscht uns noch vor dem ersten Kaffee ein Ohr ab (und wie gewaltig sein Wortschatz gewachsen ist!) und Max macht weite, selbständige Schritte. Vorsichtig hoffen wir, dass die Kindergartenkrise der letzten Monate überwunden ist.


Die Reserven sind rasch aufgebraucht. Da hilft nur Kuscheln mit Papa. Schliesslich fährt der Duplozug auch von alleine.


Kinder bespassen und Grippe auskurieren. Eine grosszügige und geduldige Nachbarin, ein aufgeladenes Tablet und der Kinderkanal springen in die Bresche und helfen, die Tage herumzubringen.




Ein erster, kurzer Ausflug führt uns in ein nahes Einkaufszentrum. Nach dem Rodeo stärken wir uns bei einer heissen Schokolade im Migros-Restaurant. Um einen Besuch in der Zoohandlung komme ich nicht drum rum. Die Goldfische und Hamster sind nicht das Problem. Wohl aber Max' Faszination für die bunte Vogelspinne im Glasterrarium.










Mit der 5:2-Methode habe ich seit August 2015 zehn Kilo abgenommen. Halbzeit! Nach langem Diätwahn, unzähligen ekligen Shakes und Jojo-Momenten hatte ich beinahe aufgegeben, als ich über ein Buch von Michael Mosley stolperte. Mit dem darin vorgestellten Intermittierenden Fasten wird der Gewichtsverlust zum Nebeneffekt. Intervallfasten geht davon aus, dass der Körper, so wie in der Steinzeit, nicht daran gewöhnt ist, täglich Nahrung aufzunehmen, sondern dass der Körper “Ruhephasen” zur Regeneration benötigt. Diese erhält er durch Nahrungsverzicht.
Während fünf Tagen in der Woche ernähre ich mich normal (man könnte auch da noch Kalorien zählen, aber dafür fehlen mir Zeit und Lust), und an zwei selbstgewählten Tagen (hier Montag und Mittwoch) verzichte ich aufs Essen. Bis zu 500 kcal (Frauen) bzw. 600kcal (Männer) liegen allerdings drin, ohne den Fasteneffekt zu beeinträchtigen. Ich fühle mich zum ersten Mal völlig entlastet vom Druck der Nahrungsaufnahme. Ebenfalls entfällt das zur zweiten Haut gewordene Belohnen und Bestrafen übers Essen. "Darf ich mir noch ein zweites Stück Pizza nehmen?" "Heute habe ich mir etwas Süsses verdient!" "Nach der Völlerei von gestern, esse ich heute nur Salat." ... Was mir mit dieser Ernährungsumstellung sehr entgegen kommt, ist die Flexibilität. Geschäftsessen am Mittwoch? Kein Problem, dann faste ich am Donnerstag. Liegt einmal nur ein Fastentag oder gar keiner drin: Na und? Nächste Woche gehts weiter. Ist das angepeilte Körpergewicht erreicht, stellt man um auf 6:1, um das Gewicht zu halten.



So geniessen wir unbeschwert den ersten Osterfladen! Das Rezept aus dem alten Tiptopf ist unbestrittener Favorit und schmeckt - weggelassene Wiibeeri sei Dank - der ganzen Familie. 

Osterfladen  für eine Springform von 22 - 24cm oder 12 - 15 Förmchen

1 Portion Mürbeteig
2 - 3 EL Aprikosenkonfitüre
                    
4 dl Milch
1 Prise Salz
4 EL Griess                                             

1/2 Zitrone (Schale und Saft)                                                 

50g Butter
3 EL Zucker
3 EL Sultaninen (oder äbe nid)
3 EL gemahlene Mandeln                      

3 Eigelb                                                     
3 Eiweiss                                                   


  • Konfitüre auf dem eingestochenen Teigboden verteilen
  • Milch, Griess und Salz aufkochen und während 10 - 20min quellen lassen
  • Zitronenschale dazureiben, Saft auspressen, zugeben
  • Butter, Zucker und Mandeln beifügen, mischen, Masse leicht auskühlen lassen
  • Eigelbe zugeben, mischen
  • Eiweisse steif schlagen und unter die Masse heben
  • Masse auf dem Teigboden verteilen und in der unteren Ofenhälfte (220 Grad vorgeheizt) während 30 - 35min backen. 
  • Den ausgekühlten Kuchen mit Puderzucker verzieren und frisch geniessen! 


Frohe Ostertage!

5 Kommentare:

  1. Spannend geschrieben - wie immer! Inspiriert von deinen Ausführungen wird zum Osterzvieri dieser Osterfladen serviert. Bin gespannt, was die Sultaninen verabscheuenden Grosskinder dazu sagen�� Johanna

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  2. Oh, danke dir! Freue mich über ein Bild der österlichen Köstlichkeit - gutes Gelingen! 😊

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    1. Gebacken, Versuchsflädchen degustiert, wirklich fein!!
      Das ensprechende Bild wäre bereit, jedoch sehe ich hier im Antwortfeld keine Möglichkeit es für dich hochzuladen. Joh

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    2. Evtl. auf Facebook? E Guete! :-)

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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