Donnerstag, 11. Dezember 2014

Life lately

"Ich bin noch eine Magendarmgrippe von meinem Wunschgewicht entfernt." Was einst Material für einen humorvollen Facebook Status bot, scheint jetzt nicht mehr ganz so lustig. Seit fast zwei Monaten kämpfen mein Mann und ich gegen eine unsichtbare Streitmacht im Unterbauch. Was als vermeintliche Grippe begann (zwei Badezimmer, ein Segen!), verlief derart atypisch und hielt sich hartnäckig, dass unser Hausarzt nach vielen Konsultationen und noch mehr Kohletabletten schliesslich resigniert die Brille hochschob, vom Bildschirm aufsah (Wikipedia! Ich habs genau gesehen!) und meinte: "Ja, Sie. Das gibts. Jänu, Geduld! Da müssen Sie beide durch." Das war vor vier Wochen und fünf Kilos. Mittlerweile hat sich der Alltag wieder etwas eingependelt. Aber noch immer begleitet mich die Übelkeit vor und nach den Mahlzeiten, und spielt der Bauch verrückt, wenn ich längere Zeit nichts gegessen habe.



Wer mich kennt, weiss: Mit Brett- oder Kartenspielen kann man bei mir nicht punkten. Monopoly, UNO und Leiterlispiele sind mir ein Graus. Lotti Karotti verfolgt mich bis in meine Albträume und bei 'Mensch, ärger dich nicht' krieg ich ein nervöses Augenzucken. Während in meiner Schwiegerfamilie eine rege Spielkultur gepflegt wird (und ich ihnen auch nach fünfzehn Jahren nicht abkaufe, dass es wirklich nur ums Mitmachen und Dabeisein geht!), schaffen mein Mann und ich keine Runde Scrabble ohne Zoff. It's me not you! Pardon. Tut mir leid, ich geb zu und auf: Lieber zünd ich mir meine Haare an und lösche das Feuer mit einem Hammer, als dass ich mich zu einem Schieber überreden lasse. Kreuzworträtsel löse ich am liebsten ohne Stift, Sudokus entspannen mich und mit Blockout verbinde ich liebe Erinnerungen. Aber damit hat sichs.

Max' Leidenschaft für Spiele kann der nach Herzenslust bei den Grosseltern ausleben. Beim Grossvati lernt Max die Kunst des Schachspiels. Geschickt ergreift mein Vater die Gelegenheit, wenn Max danach fragt, räumt aber die Spielfiguren gemeinsam mit ihm weg, wenn dem Kurzen die Lust vergeht. Ohne Druck klappts am besten!

Manchmal komme ich aber, trotz findiger Ausreden, nicht drum herum und setz mich selbst - Max zuliebe - dazu. Immer öfter vertieft sich unser Grosser in ein kniffliges Puzzle oder tanzt mit dem Tiptoistift die Tonleiter hoch und runter, dass ich einfach nur staune. Ein wunderbarer Zeitvertrieb, welcher Cedrics Mittagsschlaf überbrückt. Und der Mutter hilft, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, wenn ab und zu die elektrische Grossmutter oder das Pad zum Einsatz kommt...



Vor einigen Wochen im Einkaufszentrum leiert mir Max - wortgewandt wie immer - einen Zweifränkler aus den Rippen, um mit seinem Bruder eine Spritzfahrt zu unternehmen. Cedric sitzt zum ersten Mal auf einem Blinkratterdingsbums und staunt Bauklötze. Max kümmert sich vor Antritt der Fahrt erst mal darum, dass der Sicherheitsgurt festgezurrt wird (!), dann wirft er die Münze ein. Drei Minuten Seligkeit folgen.



Im September besuchen wir mit Max zum ersten Mal den Züri Zoo. Der Ausflug beeindruckt längst nicht so wie die Zugreise und die Bauarbeiten, welche auf der ganzen Anlage im Gang sind.


Stacking - The next Generation! (Mehr dazu hier.)

Papas Kunstwerk für einen Mitarbeiteranlass: Mojito-Torte! (Diesmal mit Löli..)

Mal gut gelaunt...

... mal weniger. Max hält fotografisch fest, wie Cedric Mutters Konsequenz verarbeitet. Entweder man geht an der Hand oder geniesst die Fahrt in der blauen Kutsche.


Mama und Papa haben Ausgang! Jeden Freitagabend zieht es uns in die Tanzlounge in der Berner Innenstadt. Unser Hüetimeitschi ist ein Goldschatz! Max und Cedric lieben sie heiss und innig. Man kann mit ihr herrlich auf dem Sofa toben, aus Kastanien Tiere basteln, Kuchen und Kekse backen, und trotzdem ist immer klar, wer das Sagen hat. Im Gegensatz zu mir kriegt sie die Jungs immer zur "empfohlenen" Uhrzeit in die Federn. Muss mal nachfragen, wie sie das schafft...









Zwei, drei Bilder... Dann schleich ich mich leise davon, um die beiden nicht zu stören. Konzentriert und nach ihren eigenen Regeln bauen sie Kirchtürme bis in den Himmel, verbinden Städte mit Schienen und schmeissen die Bauwerke danach mit Wonne wieder um.


Die ganze Woche bekomme ich meine Siebenschläfer kaum aus dem Bett. Und was passiert am Samstag? Spätestens um halb sieben ist Samba tanzen angesagt. "Max, Licht aus!!"

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