Mittwoch, 18. September 2013

Prägende Worte

"Deine Buben werden sich einmal nicht daran erinnern, wie aufgeräumt eure Wohnung war, sondern wie oft ihr auf den Spielplatz getobt habt." (Schwiegermutters Rat hilft mir über den ärgsten Babyblues, als sich Pendenzen mit Geschirr- und Wäschebergen um die Wette stapeln...)

"Stell' dir einfach vor, du würdest mit dem rechten Fuss einen Ball vor dir her kicken." (Versuch meines Vaters, mir das Gehen "über den grossen Onkel" abzugewöhnen. Erfolgreich, möchte ich anfügen!)

"Wie war dein Tag?" (Der Moment, in welchem ich erkenne, dass dieser junge Mann mehr für mich werden wird als nur ein guter Freund. Eine kurze Frage und doch keine Floskel, dahinter echtes Interesse spürbar.)

"Oh, my. You DO have big boobs!" (Ausruf einer - selber nicht schlecht bestückten - Verkäuferin in einem britischen Shop für Unterwäsche in Übergrössen.) 

"Ein einziger Punkt? Das hätte sogar meine Frau geschafft." (Mit diesen Worten retourniert mein Mathematiklehrer im Seminar meine ungenügende Vektorprüfung. Was beschäftigt mich mehr, sein Frauenbild oder mein Versagen? Er wird später Selbstmord begehen, ich Mathematik mit Leidenschaft unterrichten.)

"Du denkst nur von dir zur Motorhaube. Du musst den Hintern des Autos ordentlich auf den Parkplatz kriegen!" (DER Ratschlag schlechthin. Hätte ich meinen Mann früher kennengelernt, wärens vielleicht nicht ganz vierzig Fahrstunden geworden.)

"Meitschi, du hübschisch!" (Der Götti meines Bruders versteht es, einer komplexbeladenen Fünftklässlerin und Nichtschwimmerin, blau angelaufen und vor Kälte schlotternd, an einem Frühlingstag im Freibad die Angst vor der bevorstehenden Turmspringprüfung zu nehmen. Er ist der Prüfer.)

"Hör auf, dich ständig zu entschuldigen. Das wirkt devot und macht unattraktiv." (In zwei Sätzen eine jugendliche Schwärmerei zerschlagen. Nachhaltig und beeindruckend.)

"I di o." (Unorchestriert, die erste Liebesbezeugung meines Sohnes.)

"Deine Schwiegermutter hat ihre zwei Söhne auch fantastisch gut hingekriegt. Anders als du es vielleicht machen würdest. Möglich. Aber hab doch ein wenig Vertrauen, gopfriedstutz!" (Meine beste Freundin gegen Ende von meinem ersten Mutterschaftsurlaub, als ich in Tränen aufgelöst meinen Beruf an den Nagel hängen will, nur damit ich meinen Sohn nicht betreuen lassen muss.)

"Wertvollster Rat meiner Mutter: Immer den unteren Geschirrkorb zuerst ausräumen!" (Mariele Millowitsch in einem Interview.)

"Erst denken, dann sprechen, Bärble!" (Kluger Rat, nicht immer einfach zu beherzigen. Knallhart sitzende, ehrliche Worte meiner Schulfreundin.) 

"Räum' doch einfach immer alles an seinen Platz zurück. So entsteht Unordnung gar nicht erst." (Was beim Grosi ein Leben lang funktioniert hat, klappt bei mir nur von Montagmorgen bis Mittag. Ein bisschen ähnlich wie Diäten.)

"Entweder man ist ehrlich oder eben nicht. Ein bisschen ehrlich gibts nicht. Den Fahrschein löst man auch nicht für den Fall einer Kontrolle, sondern weil man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt." (Unbekannter Herkunft.)

"Oh, you're English?" (Ritterschlag einer amerikanischen Touristin in Wengen.) 

"Tragt einander Sorge." (Meiner Vater in seiner Brautrede.)

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